Venenentzündung am Bein: So klappt die Behandlung von zu Hause

Redaktion, 14. November 2025

venenentzündung am bein

Eine Venenentzündung kann sehr unangenehm sein.

Wenn das Bein plötzlich gerötet ist, sich warm anfühlt und bei jeder Berührung ein unangenehmer Schmerz entsteht, liegt eine Venenentzündung vor. Viele sind im ersten Moment verunsichert und fragen sich, wie ernst das Ganze ist und was jetzt möglichst schnell hilft. Die wenigsten wissen, dass sich Venenentzündungen in vielen Fällen gut zu Hause behandeln lassen. Was genau hinter einer Venenentzündung steckt, woran sie sich zuverlässig erkennen lässt und welche Schritte die Heilung unterstützen können, zeigt dieser Artikel im Überblick.

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Durch welche Symptome macht sich eine Venenentzündung bemerkbar?

Eine Venenentzündung (medizinisch Phlebitis) nicht zu bemerken, wäre ein wahres Kunststück. Sie zeigt sich meist deutlich, da die betroffene Vene unmittelbar auf die Entzündung reagiert. Die Beschwerden treten häufig plötzlich auf und konzentrieren sich auf einen klar abgegrenzten Bereich am Bein. Typisch ist, dass die Symptome entlang des Venenverlaufs auftreten und sich beim Abtasten schnell bemerkbar machen.

Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Rötung und Überwärmung
    Der betroffene Abschnitt wirkt sichtbar gerötet und fühlt sich wärmer an als das umliegende Gewebe. Diese lokale Überwärmung ist ein klassisches Entzündungszeichen.

  • Schmerz und Druckempfindlichkeit
    Die entzündete Vene reagiert empfindlich auf Berührung. Schon leichter Druck, aber auch Bewegung wie Gehen oder Strecken des Beins kann einen stechenden oder ziehenden Schmerz auslösen.

  • Verhärtete, tastbare Vene
    Eine Venenentzündung führt häufig dazu, dass die Vene als fester, knotiger Strang unter der Haut fühlbar wird. Diese Verhärtung ist eines der sichersten Anzeichen für eine oberflächliche Thrombophlebitis.

  • Leichte Schwellung
    Eine lokale Schwellung kann auftreten, insbesondere wenn sich zusätzlich ein kleines Blutgerinnsel gebildet hat. Der Bereich wirkt dann etwas praller und gespannter.

  • Spannungs- oder Hitzegefühl
    Viele Betroffene beschreiben ein Ziehen, Spannen oder Brennen, das sich entlang des entzündeten Venenabschnitts zieht. Diese Empfindungen verstärken sich häufig im Stehen.

Welche Ursachen hat eine Venenentzündung am Bein?

Grundsätzlich entsteht eine Venenentzündung dann, wenn die Venenwand gereizt wird oder sich ein kleines Blutgerinnsel bildet. Häufig betrifft dies oberflächliche Venen, die näher an der Haut liegen und dadurch empfindlicher auf Belastungen reagieren. Verschiedene Faktoren können die Entstehung einer Entzündung begünstigen und das Risiko erhöhen.

Krampfadern

Krampfadern gehören zu den häufigsten Auslösern. Durch ihre erweiterten, geschlängelten Strukturen fließt das Blut langsamer, was die Venenwand reizt und die Bildung von kleinen Gerinnseln begünstigen kann. Die oberflächlichen Venen sind dadurch anfälliger für Entzündungen.

Längere Inaktivität

Längere Inaktivität, etwa durch Bettlägerigkeit aufgrund einer längeren Erkrankung oder auch stundenlanges Sitzen oder Stehen, kann die Blutzirkulation in den Beinen verlangsamen. Das Blut staut sich in den Venen, wodurch die Venenwände gereizt werden und eine Entzündung entstehen kann. Besonders bei Menschen, die ohnehin ein erhöhtes Risiko für Venenerkrankungen haben, begünstigt mangelnde Bewegung eine Venenentzündung.

Verletzungen oder Druckeinwirkungen

Kleine Verletzungen, Prellungen oder starker äußerer Druck können die Venenwand irritieren. Auch eng anliegende Kleidung oder langes Tragen schwerer Lasten begünstigen Reizungen der oberflächlichen Venen.

Infusionen oder Injektionen

Seltener kommt es nach Infusionen, Blutabnahmen oder Injektionen im Bein zu einer Entzündungsreaktion. Die Vene reagiert auf die Einstichstelle oder auf bestimmte Substanzen im Blutkreislauf.

Blutgerinnungsstörungen

Störungen der Blutgerinnung können zur Bildung kleiner Gerinnsel führen, die eine Venenentzündung auslösen. Auch bestimmte Medikamente oder hormonelle Einflüsse können das Blut gerinnungsfreudiger machen.

Weitere mögliche Ursachen

  • Verletzungen oder Operationen: Schädigungen von Venen oder umliegendem Gewebe können Entzündungen auslösen.

  • Hormonelle Einflüsse: Schwangerschaft oder die Einnahme bestimmter Verhütungsmittel können die Blutgerinnung erhöhen.

  • Übergewicht: Zusätzlicher Druck auf die Venen fördert Stauungen.

  • Rauchen: Beeinträchtigt die Gefäßwände und erhöht das Thromboserisiko.

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Wie lange dauert eine Venenentzündung an?

Die Dauer einer Venenentzündung hängt vonSchweregrad, Ursache und Behandlung ab. In vielen Fällen klingt eine oberflächliche Venenentzündung innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ab, wenn die betroffene Vene geschont und das Bein ausreichend hoch gelagert wird.

Bei stärkeren Entzündungen oder wenn zusätzlich ein Blutgerinnsel beteiligt ist, kann die Heilung länger dauern und eine ärztliche Überwachung notwendig sein. Entscheidend für die Dauer ist auch, wie konsequent Maßnahmen wie Bewegung, Kompressionsstrümpfe und gegebenenfalls Medikamente angewendet werden.

Ist eine Venenentzündung gefährlich?

Eine oberflächliche Venenentzündung am Bein verläuft in vielen Fällen harmlos und klingt mit entsprechender Pflege und Schonung innerhalb weniger Tage bis Wochen ab. Gefährlich wird es jedoch, wenn eine tiefere Vene betroffen ist oder sich ein Blutgerinnsel (Thrombose) bildet.

Symptome wie starke Schwellung, anhaltende Rötung, starke Schmerzen oder plötzliche Atemnot deuten darauf hin, dass die Entzündung medizinisch überwacht werden sollte. Unbehandelt kann sich ein Blutgerinnsel lösen und zu ernsthaften Komplikationen wie einer Lungenembolie führen.

Daher ist es wichtig, Risikosituationen zu erkennen und im Zweifel ärztlichen Rat einzuholen, auch wenn die oberflächliche Venenentzündung an sich meist gut behandelbar ist.

Wie wird eine Venenentzündung behandelt? 

Bei einer Venenentzündung am Bein ist es wichtig zu wissen, welcher Arzt zuständig ist und wann eine Untersuchung notwendig wird. In der Regel ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Bei Verdacht auf eine tiefe Venenentzündung oder Thrombose kann auch ein Facharzt für Gefäßmedizin oder Angiologie hinzugezogen werden. Ein Arztbesuch ist besonders dann angezeigt, wenn starke Schmerzen, ausgeprägte Schwellungen, Rötungen oder plötzlich auftretende Atemnot auftreten.

Bei der Untersuchung prüft der Arzt zunächst die betroffene Vene durch Abtasten, Ultraschall oder Bluttests, um die Ausdehnung der Entzündung und das Vorhandensein von Gerinnseln festzustellen. Auf Grundlage dieser Untersuchung kann der Arzt eine Krankschreibung ausstellen, wenn das Bein geschont werden muss, und entscheidet über die geeignete Behandlung.

Maßnahmen bei einer Venenentzündung

  • Hochlagern des Beins: Das Hochlagern entlastet die Vene und fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen, wodurch Schwellung und Druck reduziert werden.

  • Kompressionsstrümpfe: Sie stabilisieren die Venenwand, verbessern die Durchblutung und verhindern ein weiteres Blutstauen in den Beinen.

  • Medikamentöse Behandlung: Bei stärkeren Entzündungen oder Risikosituationen verschreibt der Arzt entzündungshemmende Medikamente oder blutverdünnende Präparate, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern.

  • Schmerzlinderung und Schonung: Schmerzmittel können die Beschwerden reduzieren. Gleichzeitig sollte das Bein so weit wie möglich geschont werden, bis die akuten Symptome abklingen.

  • Regelmäßige Kontrolle: Insbesondere bei Thromboserisiko sind Nachuntersuchungen wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und Komplikationen zu vermeiden.

Mit welchen Hausmitteln kann man einen Venenentzündung zuhause behandeln?

Viele Maßnahmen zur Behandlung einer oberflächlichen Venenentzündung lassen sich gut in den Alltag integrieren. Ergänzend zu ärztlichen Empfehlungen können bestimmte Hausmittel die Beschwerden lindern, die Durchblutung unterstützen und die Entzündung beruhigen. Wichtig ist dabei, dass Hausmittel nur dann sinnvoll sind, wenn keine schweren Symptome auftreten und die Entzündung klar oberflächlich bleibt.

Kühlende Umschläge

Kühlende Umschläge oder Tücher beruhigen die gereizte Vene und reduzieren die Rötung. Die Kälte wirkt abschwellend und lindert das Spannungsgefühl. Ein dünnes Tuch zwischen Haut und Kühlpack verhindert Hautreizungen.

Kräuterauflagen mit Arnika

Arnika wird traditionell zur Linderung von Schwellungen genutzt. Auflagen oder Gele mit Arnika können die gereizten Bereiche beruhigen und das Gewebe entlasten. Sie eignen sich besonders in Kombination mit Schonung des Beins.

Quarkwickel

Quarkwickel wirken angenehm kühlend und entzündungshemmend. Eine dünne Schicht Quark auf ein Tuch gestrichen, auf die betroffene Stelle gelegt und für einige Minuten einwirken gelassen, kann Druckgefühl und Erwärmung mildern.

Hochlagern mit leichter Bewegung

Das Hochlagern des Beins unterstützt den Abfluss von Blut und Lymphflüssigkeit. Kurze, leichte Bewegungen der Zehen und Füße können zusätzlich die Durchblutung anregen, ohne die Vene zu belasten.

Tees mit entzündungshemmenden Kräutern

Kräutertees aus Kamille, Weidenrinde oder Rosskastanie können innerlich zur Beruhigung beitragen. Rosskastanie wird häufig im Zusammenhang mit Venenbeschwerden genutzt, da sie die Gefäßwände unterstützen kann.

Fazit

Eine Venenentzündung am Bein kann unangenehm sein, zeigt sich jedoch häufig gut behandelbar, wenn die Beschwerden früh erkannt werden. Typische Symptome wie Rötung, Erwärmung und eine verhärtete Vene liefern klare Hinweise darauf, dass eine Entzündung vorliegt. Entscheidend ist, die Ursache einzuordnen und geeignete Schritte einzuleiten, damit die Beschwerden schnell abklingen. Neben ärztlicher Untersuchung und gezielten Maßnahmen können auch Hausmittel die Heilung unterstützen. Wichtig bleibt, Venenentzündungen ernst zu nehmen und stärkere Symptome oder anhaltende Beschwerden medizinisch abklären zu lassen. So lässt sich das Risiko von Komplikationen senken und eine stabile Venengesundheit erhalten.

QUELLEN

  • A. Czysz; S. L. Higbee: Superficial Thrombophlebitis; January 2, 2023; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK556017/
  • J. T. Lee, M. A. Kalani: Treating superficial venous thrombophlebitis; PMID: 18926088 DOI: 10.6004/jnccn.2008.0057; September 2008
      Autor Simon Engelhardt

      Simon Engelhardt

      Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.