Besenreiser und Krampfadern: Sind sie gefährlich?

Redaktion, 10. APRIL 2024

Besenreiser und Krampfadern gefährlich

Sind Besenreiser und Krampfadern gefährlich?

Besenreiser und Krampfadern sind für viele Leute nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern können auch für ernsthafte gesundheitliche Bedenken sorgen. Von vielen oft als bloße Schönheitsmakel heruntergespielt, können sie in einigen Fällen zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Thrombose führen, wenn sie unbehandelt bleiben. Doch ab wann genau werden Besenreiser und Krampfadern gefährlich? In diesem Artikel werden wir uns genau dieser Frage widmen und herausfinden, was man dagegen tun kann.

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Je älter wir werden, desto vielfältiger werden unsere Hautprobleme. Neben Orangenhaut kann es auch zu sichtbaren Adern kommen. Diese nennen sich Besenreiser. Um die sichtbaren Adern loszuwerden, haben sich viele tausend Frauen einer risikoreichen Laserbehandlung unterzogen. Umso besser, dass Forscher nun eine risikolose Methode für Zuhause entdeckt haben.

Krampfadern oder Besenreiser – worin liegt der Unterschied?

Besenreiser und Krampfadern sind zwei häufig auftretende Probleme, die oft verwechselt oder als das gleiche angesehen werden. Obwohl beide hauptsächlich auf den Beinen sichtbar sind, gibt es dennoch klare Unterschiede zwischen den beiden.

  • Krampfadern sind erhabene Venen, die oft bläulich oder violett durch die Haut schimmern. Die Entstehung von Krampfadern ist auf die Venenklappen zurückzuführen, die normalerweise den Blutfluss zum Herzen hin regulieren. Eine Krampfader entsteht, wenn diese Venenklappen geschwächt oder geschädigt sind. Dadurch kann sich das Blut in den Venen stauen, was zu einer Ausdehnung und Verformung der Venen führt. Krampfadern kann man fühlen und sehen, die Adern zeichnen sich meist deutlich unter der Haut ab. Meist gehen Krampfadern mit Symptomen wie müden und schweren Beinen, Jucken, Schmerzen, Schwellungen, Hautveränderungen und einem unangenehmen Spannungsgefühl einher.

  • Besenreiser hingegen sind feine, dünne, netzartige Venen, die sich direkt unter der Hautoberfläche befinden und meist rötlich oder bläulich erscheinen. Sie entstehen durch eine Ausdehnung kleiner Venen in der Haut, können jedoch auch mit einer Schwäche der Venenklappen in Verbindung gebracht werden. Im Gegensatz zu Krampfadern kann man Besenreiser überhaupt nicht fühlen. Oftmals können sie eine Vorstufe zu Krampfadern sein, sie können aber auch in diesem Zustand bleiben. Ein großer Unterschied ist, dass mit Besenreisern keine Beschwerden einhergehen, sie werden nur als kosmetisches Problem betrachtet und verursachen keine Schmerzen oder ähnliches.

Zum Überblick hier eine kleine Zusammenfassung der größten Unterschiede von Krampfadern und Besenreisern:

  • Größe und Umfang: Krampfadern sind typischerweise größer und dicker als Besenreiser. Sie treten sichtbar hervor und lassen sich durch Berührung fühlen. Oft zeigen sie eine geschlängelte Form. Im Gegensatz dazu sind Besenreiser flach unter der Haut und nicht spürbar. Meist sind Besenreiser auch kleiner.

  • Farbe: Krampfadern können eine leicht bläuliche oder violette Farbe haben, sind jedoch normalerweise nicht so dunkel wie Besenreiser. Besenreiser sind meist rötlich oder bläulich und schon von weitem sichtbar.

  • Symptome: Krampfadern gehen meist mit zusätzlichen Symptomen einher, wie Schmerzen, Schwellungen und dem Gefühl schwerer Beine. Besenreiser verursachen in der Regel keine Beschwerden.

  • Lage: Krampfadern treten hauptsächlich an den Beinen auf, besonders entlang der Wadenmuskulatur und in den Kniekehlen. Besenreiser sind ebenfalls häufig in diesen Bereichen zu finden, können aber auch an den Oberschenkeln, Knöcheln oder sogar an den Armen auftreten.

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Was sind die Ursachen von Besenreisern und Krampfadern?

Bei Besenreisern und Krampfadern liegt meist eine Funktionsstörung der Venenklappen vor. Diese Klappen befinden sich entlang der Beinvenen und funktionieren wie Ventile, die den Rückfluss des Blutes aus den Beinen entgegen der Schwerkraft zum Herzen ermöglichen. Ohne diese Klappen wäre dieser physikalische Prozess nicht möglich.

Menschen mit einer Bindegewebsschwäche neigen dazu, auch Schwierigkeiten mit ihren Venenklappen zu haben. Dies führt zum Verlust ihrer Ventilfunktion, wodurch das Blut nicht mehr ordnungsgemäß zum Herzen zurückfließen kann, sondern in die entgegengesetzte Richtung, also Richtung der Füße. Diese Überlastung der Venen führt schließlich dazu, dass sie sich zu Krampfadern ausbilden.

Folgende Ursachen werden noch mit Krampfadern und Besenreisern in Verbindung gebracht:

  • Überwiegend sitzende Tätigkeit
  • Bewegungsmangel
  • Ungesunde Ernährung
  • Übergewicht
  • Hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Wechseljahre, Verhütungsmittel)
  • Nikotin- und Alkoholkonsum
  • Genetische Veranlagung
  • Bluthochdruck

Was kann man gegen Krampfadern und Besenreiser tun?

Gegen Besenreiser und Krampfadern gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, abhängig von der Schwere der Symptome und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Hier sind einige der gängigsten Behandlungen:

Hautpflege 

Die geeignete Hautpflege kann dazu beitragen, das Erscheinungsbild von Besenreisern zu verbessern und ihre Sichtbarkeit etwas zu reduzieren. Besonders die Biovolen Aktiv Algensalbe eignet sich bei Besenreisern. Der biotechnologisch hergestellte Wirkstoff aus Alge kann die Kollagenfasern in der Haut stimulieren und die optische Erscheinung von Besenreisern und Flecken reduzieren. Bei Krampfadern kann eine Creme leider eher wenig bewirken.

Kompressionsstrümpfe

Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann dabei helfen, den Blutfluss in den Beinen zu verbessern. Besonders wenn ein schwaches Bindegewebe der Grund für Besenreiser und Krampfadern sind. Kompressionsstrümpfe können durch regelmäßiges Tragen die Beschwerden von Krampfadern und das Erscheinungsbild von Besenreisern lindern.

Gesunder Lebensstil

Eine gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, einer gesunden Ernährung und das Vermeiden von längerem Stehen oder Sitzen kann dazu beitragen, das Fortschreiten von Besenreisern und Krampfadern zu verlangsamen. Laut einer Studie sind gut trainierte Beinmuskeln ausschlaggebend für die Venengesundheit. Daher soll besonders Krafttraining für die Beine bei Besenreisern und Krampfadern helfen können. 

Sklerotherapie

Diese Behandlung beinhaltet die Injektion eines speziellen Schaums oder einer Flüssigkeit in die betroffenen Venen. Dadurch werden sie verödet und ihr Erscheinungsbild reduziert. Eine Sklerotherapie eignet sich sowohl für Krampfadern als auch für Besenreiser.

Lasertherapie

Laserbehandlungen können verwendet werden, um kleine Krampfadern und Besenreiser zu entfernen, indem sie selektiv das betroffene Gewebe erwärmen und veröden. Für gewöhnlich sind mehrere Sitzungen erforderlich und das Ergebnis zeigt sich oft erst nach ein paar Wochen.

IPL-Behandlung (Intense Pulsed Light)

Diese nicht-invasive Technik verwendet Lichtimpulse, um die Blutgefäße der Besenreiser zu veröden und ihre Sichtbarkeit zu reduzieren. Für Krampfadern eignet sich eine IPL-Behandlung nicht, da die Gefahr einer Venentzündungen oder Venenthrombose bestehen könnte.

Radiofrequenzablation (RFA)

Bei diesem Verfahren wird ein spezieller Katheter in die betroffene Vene eingeführt, der Hitze abgibt und die Venenwand zusammenzieht, um die Krampfadern zu verschließen.

Chirurgische Eingriffe

Bei fortgeschrittenen Fällen von Krampfadern oder schwerwiegenden Symptomen können chirurgische Verfahren wie Venenstripping oder endovenöse Ablation erwogen werden, um die betroffenen Venen zu entfernen oder zu verschließen.

Krampfadern und Besenreiser - ab wann werden sie gefährlich?

Krampfadern und Besenreiser stellen an sich keine große Gefahr dar. Lediglich die Ursache kann gefährlich sein, denn es kann unter anderem eine Venenkrankheit dahinter stecken, welche gefährliche Folgen haben kann.

  • Solange lediglich Besenreiser vorhanden sind, besteht normalerweise kein medizinischer Handlungsbedarf, da sie nur ein kosmetisches Problem darstellen. Dennoch sollte bei zunehmendem Auftreten von Besenreisern eine Untersuchung der Stammvenen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass mögliche krankhafte Veränderungen nicht übersehen und rechtzeitig behandelt werden.

  • Des Weiteren können Besenreiser für Betroffene ein extremes kosmetisches Problem darstellen und in diesem Zuge das Selbstbewusstsein negativ beeinflussen. Wer sich extrem an Besenreisern stört, kann invasive oder nichtinvasive Methoden durchführen, um sich wieder wohl in der Haut zu fühlen.

  • Krampfadern werden auch oft als kosmetisches Problem betrachtet, aber in einigen Fällen können sie gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Der Zeitpunkt, ab dem sie als gefährlich gelten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich ihrer Größe, des Fortschreitens der Symptome und des Auftretens von Komplikationen.

  • Bei Krampfadern können sich beispielsweise Symptome wie Schmerzen, Schwellungen, Hautveränderungen oder sogar Geschwüre entwickeln, insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben. Diese Symptome können auf schwerwiegende Probleme wie Venenentzündungen, eine Thrombose oder eine Veneninsuffizienz hinweisen.

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie Anzeichen und Beschwerden von Krampfadern bemerken, insbesondere wenn sie Schmerzen verursachen oder andere Symptome auftreten. Besonders mit zunehmendem Alter oder bei Übergewicht sollte man Krampfadern unbedingt ärztlich beobachten lassen. Frühzeitige Behandlung und regelmäßige Überwachung können dazu beitragen, potenzielle Komplikationen zu verhindern und die Gesundheit Ihrer Venen zu erhalten und zu verbessern.

Fazit

Zusammengefasst ist es wichtig zu wissen, dass Krampfadern und Besenreiser mehr als nur ein kosmetisches Problem sein können. Während sie für einige Menschen nur ein ästhetisches Problem darstellen, können sie für andere ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben oder mit anderen Beschwerden einhergehen.

Das Wichtigste bei der Behandlung von Krampfadern und Besenreisern ist eine frühe Erkennung. Durch regelmäßige Untersuchungen und die Aufmerksamkeit auf mögliche Symptome können potenzielle Risiken rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Ein gesunder Lebensstil, regelmäßige Bewegung und das Tragen von Kompressionsstrümpfen können ebenfalls dazu beitragen, das Risiko von Venenerkrankungen zu verringern.

Haben Sie weitere Tipps gegen Besenreiser und Krampfadern? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar!

QUELLEN

  • Ercan S, Çetin C, Yavuz T, Demir HM, Atalay YB. Effects of isokinetic calf muscle exercise program on muscle strength and venous function in patients with chronic venous insufficiency. Phlebology. 2018 May;33(4):261-266. doi: 10.1177/0268355517695401. Epub 2017 Mar 7. PMID: 28954574. Abgerufen am 01.04.2024

      Natalja Felsing

      Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.