Geplatzte Adern am Bein: Erkennen und richtig behandeln

Redaktion, 25. April 2025

geplatzte ader am bein

Eine geplatzte Ader am Bein kann verschiedene Ursachen haben.

Eine geplatzte Ader tritt nicht nur im Auge auf und sorgt dort für eine auffällige Verfärbung. Nicht in rot sondern eher in blau-violett zeichnen geplatzte Adern sich oft auch an den Beinen ab. Diese teilweise plötzlich auftretende Hautveränderung sorgt bei den Betroffenen oft für Bedenken. Was hat die Blutung verursacht? Wie werde ich die blauen Flecken wieder los? Und sind sie gefährlich? Das alles beantworten wir im folgenden Artikel.

Besenreiser entfernen Hausmittel

FORSCHUNG

Besenreiser selbst entfernen mit diesem Hausmittel

Je älter wir werden, desto vielfältiger werden unsere Hautprobleme. Neben Orangenhaut kann es auch zu sichtbaren Adern kommen. Diese nennen sich Besenreiser. Um die sichtbaren Adern loszuwerden, haben sich viele tausend Frauen einer risikoreichen Laserbehandlung unterzogen. Umso besser, dass Forscher nun eine risikolose Methode für Zuhause entdeckt haben.

Was genau sind geplatzte Adern am Bein?

"Geplatzte Adern" ist kein medizinischer Fachbegriff, sondern eine umgangssprachliche Bezeichnung für verschiedene Phänomene, bei denen Blutgefäße sichtbar oder beschädigt sind. Meist sind damit kleine Einblutungen unter der Haut gemeint, die entstehen, wenn ein feines Blutgefäß (Kapillare) reißt. Das zeigt sich als rötlich-blauer Fleck (Hämatom), besonders nach einem Stoß oder bei empfindlicher Haut. Auch Petechien (punktförmige Einblutungen) können als „geplatzte Adern“ wahrgenommen werden, vor allem bei Problemen mit der Blutgerinnung oder durch Druckeinwirkungen.

Von geplatzten Adern am Bein spricht man im Alltag meist dann, wenn plötzlich ein blauer Fleck ohne äußere Ursache auftaucht, oder wenn nach Belastung oder Druck kleine rote oder blaue Punkte oder Flecken entstehen. Medizinisch sind das Einblutungen – nicht zu verwechseln mit Venenerweiterungen wie Besenreisern oder Krampfadern.

Geplatzte Adern werden schnell verwechselt mit folgenden Hautveränderungen:

  • Besenreiser: dauerhaft erweiterte Venen, keine akute Einblutung

  • Krampfadern (Varizen): deutlich vergrößerte, oft geschlängelte Venen – spürbar unter der Haut

  • Hämatome: Blutergüsse durch geplatzte Blutgefäße

  • Petechien: punktförmige Einblutungen, oft Hinweis auf Gerinnungsstörungen

  • Sugillationen: größere flächige Hautblutungen

Wie sehen geplatzte Adern am Bein aus?

Geplatzte Adern am Bein fallen meist durch rote, bläuliche oder violette Verfärbungen der Haut auf. Oft handelt es sich um kleine, punktförmige Einblutungen oder flächigere Blutergüsse, die plötzlich am Unterschenkel auftreten – manchmal ganz ohne ersichtlichen Grund. Diese Flecken entstehen, wenn feine Blutgefäße direkt unter der Hautoberfläche reißen und Blut ins umliegende Gewebe austritt.

Typisch ist, dass die betroffenen Stellen zunächst rötlich aussehen, mit der Zeit aber dunkler oder bläulich werden – ähnlich wie ein Hämatom (blauer Fleck). Je nach Größe und Lage kann so eine geplatzte Ader auch leicht erhaben sein oder beim Druck leicht schmerzen.

In manchen Fällen zeigen sich die Einblutungen in Form von punktförmigen roten Pünktchen, sogenannte Petechien, oder als netzartige Verfärbungen, was gelegentlich mit Besenreisern verwechselt wird. Im Gegensatz zu Besenreisern sind geplatzte Adern jedoch nicht dauerhaft sichtbar, sondern bilden sich mit der Zeit zurück – vorausgesetzt, es liegt keine zugrunde liegende Erkrankung vor.

Unser Tipp bei Besenreisern

Algensalbe kaufen

Unser Tipp bei Besenreisern

Welche Ursachen haben geplatzte Adern am Bein?

Wie können Adern unter der Haut eigentlich platzen? Dafür gibt es vielfältige Gründe, die von harmlosen Alltagssituationen bis hin zu seltenen medizinischen Ursachen reichen. Die häufigsten Auslöser für die Bildung der blauen Flecken haben wir hier zusammengefasst:

Äußere Einwirkungen

Ein harter Stoß gegen eine Kante, enge Kleidung oder sogar das Einklemmen der Haut kann bereits ausreichen, um kleine Äderchen platzen zu lassen. Besonders bei empfindlicher oder älterer Haut zeigen sich danach punktförmige Blutergüsse.

Schwaches Bindegewebe

Ein schwaches Bindegewebe bietet den feinen Blutgefäßen weniger Halt. Dadurch sind sie anfälliger für Schäden. Vor allem an den Beinen, wo die Haut oft belastet wird, können die Adern leichter platzen.

Hormonelle Einflüsse

Hormone spielen eine große Rolle für die Gefäßgesundheit. Besonders in der Schwangerschaft, in den Wechseljahren oder durch hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille kann das Risiko für geplatzte Adern steigen. Das liegt daran, dass Hormone die Gefäßwände beeinflussen und schwächen können.

Venenschwäche und Krampfadern

Wer unter Venenschwäche oder bereits sichtbaren Krampfadern leidet, hat häufiger mit geplatzten Adern zu tun. Der gestörte Blutfluss in den Venen erhöht den Druck in den Gefäßen – feine Äderchen können diesem Druck irgendwann nicht mehr standhalten.

Starker Druck oder Belastung

Langes Stehen, schweres Heben oder intensiver Sport – all das erhöht den Druck in den Beinvenen. Gerade bei bereits vorgeschädigten Gefäßen kann dies dazu führen, dass eine Ader platzt und sich Blut unter der Haut sammelt.

Hautalterung

Mit zunehmendem Alter wird die Haut dünner und empfindlicher. Auch die Gefäße selbst werden weniger elastisch, was sie schon bei geringen Belastungen anfälliger für kleine Verletzungen macht.

Medikamente und Gerinnungsstörungen

Bestimmte Medikamente wie Blutverdünner oder Kortison können die Blutgefäße schwächen. Auch Erkrankungen, die die Blutgerinnung beeinflussen, führen dazu, dass Blut schneller ins umliegende Gewebe austritt

Was kann man gegen geplatzte Adern am Bein machen?

Geplatzte Adern am Bein sehen oft schlimmer aus, als sie tatsächlich sind. In vielen Fällen handelt es sich um harmlose oberflächliche Blutungen, die sich nach wenigen Tagen von selbst zurückbilden. Trotzdem ist es sinnvoll, die betroffenen Venen zu entlasten und möglichen Komplikationen vorzubeugen.

Um den Druck in den Beinvenen zu senken, helfen einfache Maßnahmen wie das Hochlagern der Beine, das Tragen von Stütz- oder Kompressionsstrümpfen und regelmäßige Bewegung. So wird der venöse Rückfluss verbessert und die Venenwand langfristig entlastet.

Kommt es häufiger zu geplatzten Adern oder treten sie zusammen mit Schwellungen, Druckgefühl oder bläulichen Verfärbungen auf, kann eine tieferliegende Venenproblematik wie eine Thrombophlebitis oder eine beginnende Venenthrombose dahinterstecken. In solchen Fällen ist eine ärztliche Abklärung wichtig.

Schmerzen bei geplatzter Ader am Bein: Ist das gefährlich?

In der Regel verursacht eine geplatzte Ader nur leichte Beschwerden wie ein Brennen, Spannungsgefühl oder einen dumpfen Druck rund um die betroffene Stelle. Diese Schmerzen lassen meist nach wenigen Tagen nach, sobald die Blutung im Gewebe abklingt.

Treten allerdings stärkere Schmerzen, Überwärmung oder eine harte, tastbare Vene auf, kann das auf eine Thrombophlebitis hindeuten – eine oberflächliche Venenentzündung mit erhöhter Gefahr auf Thrombose. Auch anhaltender Druck in der Wade, Schwellungen oder Bewegungsschmerzen können Anzeichen einer Venenthrombose sein und sollten dringend ärztlich abgeklärt werden.

In solchen Fällen geht es nicht mehr nur um die lokale Blutung, sondern um mögliche Komplikationen, die das Gefäßsystem belasten und unbehandelt gefährlich werden können. Eine rechtzeitige Diagnose und gezielte Behandlung – etwa durch Blutverdünner, Kompressionstherapie oder operative Maßnahmen – ist entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden.

Wie kann man eine geplatzte Krampfader am Bein behandeln?

Eine Varizenblutung sollte man niemals auf die leichte Schulter nehmen. So nennt man das, wenn es zu einer Blutung aus der Krampfader kommt. Durch den dauerhaften Druck in den Venen kann es zu stärkeren Blutverlusten kommen, als man annehmen mag. Hier ist eine gezielte und schnelle Behandlung erforderlich, die in Form der folgenden Methoden stattfinden kann.

Kompression

Dabei geht es um die erste Hilfe, die geleistet werden muss, wenn es zu einer Varizenblutung kommen sollte. Wenn eine Krampfader plötzlich blutet, sollte sofort Druck auf die Stelle ausgeübt werden. Am besten funktioniert das mit einem sauberen Tuch oder einer Kompresse und einer straffen Bandage. Die Beine sollten hochgelagert werden, um den venösen Rückfluss zu erleichtern und den Druck in den betroffenen Gefäßen zu senken. Anschließend ist ein Arztbesuch Pflicht, selbst wenn die Blutung gestoppt ist.

Verödung 

Eine bewährte Methode zur dauerhaften Behandlung von Krampfadern ist die Sklerotherapie, bei der das betroffene Gefäß mit einer speziellen Lösung verschlossen wird. Diese Form der Verödung ist besonders bei kleineren, oberflächlichen Venen geeignet. Sie senkt das Risiko für erneute Blutungen und entlastet die Venenwand.

Laser- und Radiowellentherapie

Bei ausgeprägten Varizen bietet sich eine endovenöse Therapie mit Laser oder Radiofrequenz an. Dabei wird die betroffene Vene von innen erhitzt und verschlossen. Diese Verfahren sind schonend und verursachen nur geringe Ausfallzeiten. Sie gelten als moderne Alternativen zur klassischen Operation.

Venenstripping

In schweren Fällen oder bei wiederholten Varizenblutungen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Beim sogenannten Stripping wird die defekte Vene vollständig entfernt. Diese Methode ist besonders bei großen, stark erweiterten Venen sinnvoll und senkt das Risiko für eine spätere Venenthrombose deutlich.

Medikamente

Zur Nachbehandlung können Medikamente eingesetzt werden, etwa Blutverdünner zur Vorbeugung von Thrombose oder entzündungshemmende Mittel bei Thrombophlebitis. Sie helfen dabei, die Durchblutung zu verbessern und Entzündungen in der Venenwand zu lindern.

Fazit

Geplatzte Adern am Bein sehen zwar häufig erst einmal harmlos aus, können aber auf tieferliegende Venenprobleme wie Krampfadern oder eine geschwächte Venenwand hinweisen. Besonders bei plötzlich auftretenden Blutungen oder begleitenden Schmerzen ist Vorsicht geboten – in solchen Fällen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um ernstere Komplikationen wie eine Venenthrombose oder Thrombophlebitis auszuschließen. Häufig werden geplatzte Adern aber auch mit anderen harmlosen Hautveränderungen wie Besenreiser verwechselt. Dagegen können oft schon sanfte Cremes wie die Algensalbe helfen.

QUELLEN

  • T. B. Massell, J. Ettinger: Phlebography in the Localization of Incompetent Communicating Veins in Patients with Varicose Veins; PMID: 17859162 PMCID: PMC1513684 DOI: 10.1097/00000658-194806000-00011 
  • David J. Kuter, MD, DPhil, Harvard Medical School: MSD Manual: Überblick über Blutungen aufgrund anormaler Blutgefäße; Mai 2023 
      Autor Simon Engelhardt

      Simon Engelhardt

      Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.