Blaue Adern an den Beinen: Wann muss ich zum Arzt?
Redaktion, 30. JULI 2025

Blaue Adern an den Beinen sorgen im ersten Moment oft für Panik.
Blaue Adern an den Beinen betreffen viele Menschen und sorgen im ersten Moment erst mal für Panik. Meistens sind sie zwar harmlos, aber sie können auch ein Hinweis auf eine beginnende Venenerkrankung sein. Je früher man die Unterschiede erkennt und geeignete Maßnahmen ergreift, desto besser lassen sich Beschwerden verhindern oder behandeln. Dieser Artikel zeigt, wie blaue Adern an den Beinen entstehen, worin sie sich unterscheiden, welche Ursachen zugrunde liegen und wann ein Besuch beim Arzt ratsam wäre.

FORSCHUNG
Besenreiser selbst entfernen mit diesem Hausmittel
Je älter wir werden, desto vielfältiger werden unsere Hautprobleme. Neben Orangenhaut kann es auch zu sichtbaren Adern kommen. Diese nennen sich Besenreiser. Um die sichtbaren Adern loszuwerden, haben sich viele tausend Frauen einer risikoreichen Laserbehandlung unterzogen. Umso besser, dass Forscher nun eine risikolose Methode für Zuhause entdeckt haben.
Was sind blaue Adern an den Beinen?
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Was ist der Unterschied zwischen Besenreisern und Krampfadern?
- Besenreiser: Das sind kleine, oberflächliche Venen, die sich netzartig oder wie Spinnenbeine unter der Haut ausbreiten. Sie sind meist harmlos und nicht zu spüren, werden aber oft als kosmetisch störend empfunden. Besonders häufig bei Frauen.
- Krampfadern (Varizen): Das sind größere, erweiterte Venen, die meist geschlängelt verlaufen, sich deutlich abzeichnen und auch spürbar sind. Sie können auf eine Venenschwäche hindeuten und Beschwerden verursachen (z. B. Schweregefühl, Schmerzen, Schwellungen).
Was sind die Ursachen für blaue Adern an den Beinen?
Gemeinsame Ursachen
- Vererbung: Eine genetische Veranlagung spielt eine große Rolle. Wer Familienmitglieder mit Venenproblemen hat, trägt ein erhöhtes Risiko, selbst betroffen zu sein.
- Bewegungsmangel: Längeres Sitzen oder Stehen beeinträchtigt den Blutfluss und kann zu venösen Problemen führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit überwiegend sitzenden oder stehenden Tätigkeiten, wie einem Bürojob.
- Hormonelle Veränderungen: Vor allem bei Frauen führen hormonelle Schwankungen während der Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre häufig zu einer Schwächung der Venenstruktur. Auch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille kann eine Rolle spielen.
- Alter: Mit zunehmendem Alter verlieren die Venen an Elastizität. Die Durchblutung verschlechtert sich, und das Risiko für Besenreiser oder Krampfadern steigt.
- Mechanischer Druck: Enge Kleidung, insbesondere zu straffe Hosen, kann den Blutfluss behindern. Auch kleinere Verletzungen oder chronischer Druck auf die Beine wirken sich negativ auf die Venen aus.
Ursachen für Besenreiser
- UV-Strahlung: Übermäßige Sonneneinstrahlung kann die feinen Gefäße unter der Haut schädigen und so das Entstehen von Besenreisern begünstigen. Ein effektiver Sonnenschutz hilft, dem vorzubeugen.
Ursachen für Krampfadern
- Schwäche der Venenwände oder -klappen: Besonders häufig liegt eine Bindegewebsschwäche vor, die dazu führt, dass die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Das Blut staut sich in den Gefäßen – typische Krampfadern entstehen.
- Schwangerschaft und Übergewicht: Neben hormonellen Veränderungen spielt in der Schwangerschaft auch das zunehmende Körpergewicht eine Rolle. Der Druck auf die Beinvenen steigt – ähnlich wie bei starkem Übergewicht. Beides erhöht das Risiko, dass sich Krampfadern bilden.
Was kann man gegen blaue Adern an den Beinen tun?
Vorbeugung
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung bringt die Venen in Schwung. Besonders empfehlenswert sind gelenkschonende Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Walken. Auch regelmäßiges Spazierengehen kann die Durchblutung fördern. Langes Stehen oder Sitzen ohne Bewegungspausen sollte möglichst vermieden werden – eine Herausforderung im Büroalltag, aber mit kleinen Tricks (z. B. aktive Pausen, Stehschreibtisch) machbar.
- Gesunde Ernährung: Eine ballaststoffreiche und vitaminreiche Ernährung stärkt das Bindegewebe und unterstützt die Venenfunktion. Besonders wichtig sind Antioxidantien (z. B. aus Beeren, grünem Gemüse) und Omega-3-Fettsäuren.
- Beine hochlagern: Mehrmals täglich die Beine hochzulegen, entlastet die Venen und fördert den Rückfluss des Bluts zum Herzen. Auch Wechselduschen – abwechselnd warm und kalt – regen die Durchblutung an. Helfen können auch Cremes wie die Biovolen Algensalbe.
- Gewicht im Blick behalten: Ein normales Körpergewicht reduziert den Druck auf die Beinvenen – und damit auch das Risiko für Krampfadern.
- Kompressionsstrümpfe: Speziell angepasste Kompressionsstrümpfe verbessern die Blutzirkulation und wirken sowohl vorbeugend als auch unterstützend bei bestehenden Krampfadern.
Behandlungsmöglichkeiten
- Sklerotherapie (Verödung): Bei dieser Methode wird eine spezielle Flüssigkeit in die betroffenen Venen injiziert. Sie reizt die Venenwand, wodurch sich das Gefäß schließt und nach und nach abgebaut wird. Die Sklerotherapie eignet sich besonders gut für kleinere Besenreiser.
- Lasertherapie: Ein hochenergetischer Laser wird gezielt auf die Vene gerichtet und bringt die Gefäßwand zum Schrumpfen und Absterben. Nachteile: Die Kosten werden von gesetzlichen Krankenkassen oft nicht übernommen, und es besteht das Risiko, dass sich neue Venen bilden.
- Venenstripping (operative Entfernung): Bei dieser Methode führt der Chirurg eine Sonde in die betroffene Vene ein, durchtrennt sie und zieht sie schonend heraus. Der Eingriff erfolgt meist unter örtlicher Betäubung und gilt als effektiv bei ausgeprägten Krampfadern. Dank moderner Techniken entstehen dabei kaum Blutergüsse oder Schmerzen.
- Endovenöse Verfahren (Laser oder Radiowellen): Ähnlich wie beim Stripping wird eine Sonde in die Vene eingeführt. Mithilfe von Laserstrahlen oder Radiowellen wird das Gefäß von innen erhitzt und verschlossen. Diese minimalinvasiven Verfahren sind besonders schonend, allerdings übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten auch hier nur in Ausnahmefällen.
Wann muss man mit blauen Adern an den Beinen zum Arzt?
Fazit
QUELLEN
- Malberg K. Krampfadern: strippen besser als lasern? MMW Fortschr Med. 2011 Oct;153(40):30. German. doi: 10.1007/BF03368852. PMID: 27368575.
- Diehm C, Diehm N. Kneipp-Kur, Sklerosierung, Krossektomie. Was hilft wirklich gegen Krampfadern und Besenreiser? [Kneipp hydrotherapy, sclerotherapy, crossectomy. What really helps in varicose veins and spider veins?]. MMW Fortschr Med. 2002 Sep 5;144(35-36):22-7. German. PMID: 12380351.

Lina Mattern