Blaue Adern an den Beinen: Wann muss ich zum Arzt?

Redaktion, 30. JULI 2025

blaue adern an den beinen

Blaue Adern an den Beinen sorgen im ersten Moment oft für Panik. 

Blaue Adern an den Beinen betreffen viele Menschen und sorgen im ersten Moment erst mal für Panik. Meistens sind sie zwar harmlos, aber sie können auch ein Hinweis auf eine beginnende Venenerkrankung sein. Je früher man die Unterschiede erkennt und geeignete Maßnahmen ergreift, desto besser lassen sich Beschwerden verhindern oder behandeln. Dieser Artikel zeigt, wie blaue Adern an den Beinen entstehen, worin sie sich unterscheiden, welche Ursachen zugrunde liegen und wann ein Besuch beim Arzt ratsam wäre.

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Je älter wir werden, desto vielfältiger werden unsere Hautprobleme. Neben Orangenhaut kann es auch zu sichtbaren Adern kommen. Diese nennen sich Besenreiser. Um die sichtbaren Adern loszuwerden, haben sich viele tausend Frauen einer risikoreichen Laserbehandlung unterzogen. Umso besser, dass Forscher nun eine risikolose Methode für Zuhause entdeckt haben.

Was sind blaue Adern an den Beinen?

Sichtbare blaue Adern an den Beinen sind oberflächliche Venen, die durch die Haut hindurch erkennbar werden. Es handelt sich dabei häufig um Besenreiser oder Krampfadern – zwei Erscheinungsformen, die sich optisch deutlich unterscheiden.

Aber warum erscheinen unsere Adern eigentlich blau? Obwohl das Blut in Venen (wie auch in Arterien) nicht wirklich blau ist – venöses Blut ist dunkelrot –, erscheinen uns Venen durch die Haut hindurch oft blau oder bläulich. Dafür gibt es folgende Gründe:

Lichtstreuung 

Sonnenlicht enthält alle Farben des sichtbaren Spektrums. Wenn dieses Licht auf unsere Haut trifft, dringt es unterschiedlich tief ein. Rotes Licht mit seiner längeren Wellenlänge kann tiefer in das Gewebe eindringen. Dort wird es z.B. vom Hämoglobin im Blut absorbiert. Blaues Licht hat kürzere Wellenlängen und wird stärker gestreut, bleibt also näher an der Oberfläche und wird häufiger zurück zur Oberfläche reflektiert – also auch in unser Auge.

Das Auge und das Gehirn

Unser Gehirn interpretiert das Licht, das zurückkommt, als „bläulich“, weil das tiefer eingedrungene rote Licht weniger sichtbar ist. So entsteht der optische Eindruck, dass Venen blau sind.

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Was ist der Unterschied zwischen Besenreisern und Krampfadern?

Bei blauen Adern an den Beinen handelt es sich meistens entweder um Besenreiser oder um Krampfadern. Manche Leute denken das ist das Gleiche, doch es gibt einige grundlegende Unterschiede:

  • Besenreiser: Das sind kleine, oberflächliche Venen, die sich netzartig oder wie Spinnenbeine unter der Haut ausbreiten. Sie sind meist harmlos und nicht zu spüren, werden aber oft als kosmetisch störend empfunden. Besonders häufig bei Frauen.

  • Krampfadern (Varizen): Das sind größere, erweiterte Venen, die meist geschlängelt verlaufen, sich deutlich abzeichnen und auch spürbar sind. Sie können auf eine Venenschwäche hindeuten und Beschwerden verursachen (z. B. Schweregefühl, Schmerzen, Schwellungen).

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Was sind die Ursachen für blaue Adern an den Beinen?

Sichtbare Adern an den Beinen treten häufig in zwei Formen auf: Besenreiser und Krampfadern. Obwohl beide ähnliche Auslöser haben können, gibt es auch spezifische Ursachen, die auf die eine oder andere Form hindeuten. Die richtige Unterscheidung ist wichtig – nicht nur für die Diagnose, sondern auch für die Wahl der passenden Behandlung.

Gemeinsame Ursachen 

Einige Faktoren begünstigen sowohl die Entstehung von Besenreisern als auch von Krampfadern:

  • Vererbung: Eine genetische Veranlagung spielt eine große Rolle. Wer Familienmitglieder mit Venenproblemen hat, trägt ein erhöhtes Risiko, selbst betroffen zu sein.

  • Bewegungsmangel: Längeres Sitzen oder Stehen beeinträchtigt den Blutfluss und kann zu venösen Problemen führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit überwiegend sitzenden oder stehenden Tätigkeiten, wie einem Bürojob.

  • Hormonelle Veränderungen: Vor allem bei Frauen führen hormonelle Schwankungen während der Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre häufig zu einer Schwächung der Venenstruktur. Auch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille kann eine Rolle spielen.

  • Alter: Mit zunehmendem Alter verlieren die Venen an Elastizität. Die Durchblutung verschlechtert sich, und das Risiko für Besenreiser oder Krampfadern steigt.

  • Mechanischer Druck: Enge Kleidung, insbesondere zu straffe Hosen, kann den Blutfluss behindern. Auch kleinere Verletzungen oder chronischer Druck auf die Beine wirken sich negativ auf die Venen aus.

Ursachen für Besenreiser

  • UV-Strahlung: Übermäßige Sonneneinstrahlung kann die feinen Gefäße unter der Haut schädigen und so das Entstehen von Besenreisern begünstigen. Ein effektiver Sonnenschutz hilft, dem vorzubeugen.

Ursachen für Krampfadern

  • Schwäche der Venenwände oder -klappen: Besonders häufig liegt eine Bindegewebsschwäche vor, die dazu führt, dass die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Das Blut staut sich in den Gefäßen – typische Krampfadern entstehen.

  • Schwangerschaft und Übergewicht: Neben hormonellen Veränderungen spielt in der Schwangerschaft auch das zunehmende Körpergewicht eine Rolle. Der Druck auf die Beinvenen steigt – ähnlich wie bei starkem Übergewicht. Beides erhöht das Risiko, dass sich Krampfadern bilden.

Was kann man gegen blaue Adern an den Beinen tun?

Die gute Nachricht: Mit einem aktiven und bewussten Lebensstil kann man der Entstehung von Besenreisern und Krampfadern effektiv entgegenwirken. Schon kleine Veränderungen im Alltag zeigen oft große Wirkung.

Sind die Veränderungen an den Venen bereits sichtbar, entscheiden sich viele Betroffene – je nach Ausprägung – für eine Behandlung. Ob aus ästhetischen oder medizinischen Gründen: Eine individuell abgestimmte Therapie sollte stets in Rücksprache mit einem Venenspezialisten erfolgen.

Vorbeugung

  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung bringt die Venen in Schwung. Besonders empfehlenswert sind gelenkschonende Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Walken. Auch regelmäßiges Spazierengehen kann die Durchblutung fördern. Langes Stehen oder Sitzen ohne Bewegungspausen sollte möglichst vermieden werden – eine Herausforderung im Büroalltag, aber mit kleinen Tricks (z. B. aktive Pausen, Stehschreibtisch) machbar.

  • Gesunde Ernährung: Eine ballaststoffreiche und vitaminreiche Ernährung stärkt das Bindegewebe und unterstützt die Venenfunktion. Besonders wichtig sind Antioxidantien (z. B. aus Beeren, grünem Gemüse) und Omega-3-Fettsäuren.

  • Beine hochlagern: Mehrmals täglich die Beine hochzulegen, entlastet die Venen und fördert den Rückfluss des Bluts zum Herzen. Auch Wechselduschen – abwechselnd warm und kalt – regen die Durchblutung an. Helfen können auch Cremes wie die Biovolen Algensalbe

  • Gewicht im Blick behalten: Ein normales Körpergewicht reduziert den Druck auf die Beinvenen – und damit auch das Risiko für Krampfadern.

  • Kompressionsstrümpfe: Speziell angepasste Kompressionsstrümpfe verbessern die Blutzirkulation und wirken sowohl vorbeugend als auch unterstützend bei bestehenden Krampfadern.

Behandlungsmöglichkeiten

  • Sklerotherapie (Verödung): Bei dieser Methode wird eine spezielle Flüssigkeit in die betroffenen Venen injiziert. Sie reizt die Venenwand, wodurch sich das Gefäß schließt und nach und nach abgebaut wird. Die Sklerotherapie eignet sich besonders gut für kleinere Besenreiser.

  • Lasertherapie: Ein hochenergetischer Laser wird gezielt auf die Vene gerichtet und bringt die Gefäßwand zum Schrumpfen und Absterben. Nachteile: Die Kosten werden von gesetzlichen Krankenkassen oft nicht übernommen, und es besteht das Risiko, dass sich neue Venen bilden.

  • Venenstripping (operative Entfernung): Bei dieser Methode führt der Chirurg eine Sonde in die betroffene Vene ein, durchtrennt sie und zieht sie schonend heraus. Der Eingriff erfolgt meist unter örtlicher Betäubung und gilt als effektiv bei ausgeprägten Krampfadern. Dank moderner Techniken entstehen dabei kaum Blutergüsse oder Schmerzen.

  • Endovenöse Verfahren (Laser oder Radiowellen): Ähnlich wie beim Stripping wird eine Sonde in die Vene eingeführt. Mithilfe von Laserstrahlen oder Radiowellen wird das Gefäß von innen erhitzt und verschlossen. Diese minimalinvasiven Verfahren sind besonders schonend, allerdings übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten auch hier nur in Ausnahmefällen.

Wann muss man mit blauen Adern an den Beinen zum Arzt?

Viele Menschen empfinden blaue Adern an den Beinen als optisch störend. Vor allem Frauen greifen deshalb zu Pflegeprodukten oder ästhetischen Behandlungen. Was viele jedoch nicht wissen: Sichtbare Venen können auch ein Hinweis auf eine beginnende Venenerkrankung sein.

Wann sollte man also lieber ärztlichen Rat einholen? Bestimmte Beschwerden sollten ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden, darunter:

- Kribbeln, Juckreiz, Spannungs- oder Schweregefühl in den Beinen
- geschwollene Beine
- nächtliche Wadenkrämpfe
- ziehende oder stechende Schmerzen

Diese Symptome können erste Hinweise auf eine gestörte Venenfunktion sein.
Eine plötzlich auftretende, gerötete und schmerzhafte Verhärtung am Ober- oder Unterschenkel könnte auf eine oberflächliche Venenentzündung (Phlebitis) hinweisen. In diesem Fall sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.

Wenn jedoch das gesamte Bein plötzlich stark schmerzt und anschwillt, ist besondere Vorsicht geboten. Es könnte sich um eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) handeln – eine ernste Erkrankung, die sofortige ärztliche Behandlung erfordert. Die Therapie besteht meist aus blutverdünnenden Medikamenten und Kompression, um eine lebensbedrohliche Lungenembolie zu verhindern.

Besenreiser gelten in der Regel als harmlos. Treten sie jedoch plötzlich vermehrt auf, kann das ein frühes Anzeichen für eine Venenschwäche sein. Krampfadern (Varizen) hingegen sollten immer ärztlich begutachtet werden. Die erweiterten, oft geschlängelten Venen führen zu einer gestörten Durchblutung. Erste Symptome sind schwere Beine und Schmerzen – auf Dauer können jedoch ernstere Komplikationen entstehen.

Fazit

Besenreiser und Krampfadern sind weit verbreitet und sollten nicht unterschätzt werden – auch wenn sie anfangs nur einen Schönheitsmakel darstellen. Die gute Nachricht: Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich bereits viel zur Vorbeugung beitragen. Wer dennoch betroffen ist, dem stehen heute viele effektive Behandlungsmethoden zur Verfügung. Wichtig ist, rechtzeitig zu handeln und bei ersten Anzeichen ärztlichen Rat einzuholen.

QUELLEN

  • Malberg K. Krampfadern: strippen besser als lasern? MMW Fortschr Med. 2011 Oct;153(40):30. German. doi: 10.1007/BF03368852. PMID: 27368575.
  • Diehm C, Diehm N. Kneipp-Kur, Sklerosierung, Krossektomie. Was hilft wirklich gegen Krampfadern und Besenreiser? [Kneipp hydrotherapy, sclerotherapy, crossectomy. What really helps in varicose veins and spider veins?]. MMW Fortschr Med. 2002 Sep 5;144(35-36):22-7. German. PMID: 12380351.

      Lina Mattern

      Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.