Das passiert, wenn man Besenreiser nicht behandelt!

Redaktion, 15. AUGUST 2024

Besenreiser nicht behandeln

Was passiert eigentlich, wenn man Besenreiser nicht behandelt?

Besenreiser sind kleine, netzartige, erweiterte Venen, die unter der Haut sichtbar sind und oft rötlich oder bläulich erscheinen. In der Regel sind sie unbedenklich und stellen meist nur ein kosmetisches Problem dar. Doch wie entstehen sie und gibt es Möglichkeiten, sie zu entfernen? Wie gefährlich sind die Äderchen? Was passiert, wenn man sie nicht behandelt? Das erfahren Sie hier!

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Je älter wir werden, desto vielfältiger werden unsere Hautprobleme. Neben Orangenhaut kann es auch zu sichtbaren Adern kommen. Diese nennen sich Besenreiser. Um die sichtbaren Adern loszuwerden, haben sich viele tausend Frauen einer risikoreichen Laserbehandlung unterzogen. Umso besser, dass Forscher nun eine risikolose Methode für Zuhause entdeckt haben.

Was sind Besenreiser?

Besenreiser sind deutlich sichtbare, bläulich-rot durch die Haut schimmernde, erweiterte Venen. Häufig erscheinen sie an den Beinen, an der Außenseite der Oberschenkel, in der Kniekehle, an den Innenseiten der Unterschenkel und den Fußknöcheln. Medizinisch zählen sie zur Vorstufe von Krampfadern. Ein typisches Merkmal ist, dass sie sich durch leichten Druck mit dem Finger vorübergehend zurückdrücken lassen, sich aber schnell wieder mit Blut füllen und sofort wieder sichtbar werden. Sie treten bei beiden Geschlechtern auf, sind nicht zu fühlen und sorgen meist für keine Beschwerden.

Wie entstehen Besenreiser?

Besenreiser entstehen hauptsächlich durch eine Bindegewebsschwäche oder hormonelle Veränderungen, wie sie während einer Schwangerschaft auftreten können. Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle: Kinder von Eltern mit Besenreisern haben ein höheres Risiko, selbst betroffen zu sein, obwohl dies nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Mit zunehmendem Alter verlieren die feinen Hautvenen an Elastizität, weshalb Besenreiser häufiger bei älteren Menschen auftreten.

Zusätzliche Risikofaktoren sind Bewegungsmangel, überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeiten im Arbeitsalltag, Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht, Bluthochdruck sowie die Einnahme von Hormonpräparaten wie der Antibabypille. Auch hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft und Wechseljahre begünstigen das Auftreten von Besenreisern. Übergewicht und mangelnde Bewegung verlangsamen den Blutfluss und fördern das „Versacken“ des Blutes in den Venen. Während der Schwangerschaft und bei der Einnahme der Pille bewirken weibliche Geschlechtshormone wie Östrogene eine Erschlaffung des Bindegewebes und eine Erweiterung der Gefäße. Alkohol und Nikotin tragen ebenfalls zu Besenreisern bei: Nikotin macht die Gefäßwände durchlässiger, während Alkohol die Gefäße erweitert und das Blut in den kleineren Venen stauen lässt.

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Wie kann man Besenreiser entfernen?

Viele Menschen stören sich an den deutlich sichtbaren Äderchen. Besonders im Sommer schämen sich viele Leute dafür, ihre Beine zu zeigen, wenn die netzartigen Linien darauf zu sehen sind. Besenreiser können auch schon bei jungen Erwachsenen Mitte 20 auftreten, die sich dann sehr für die als “Alterungserscheinung” angesehene Haut schämen. Daher haben wir einige Methoden rausgesucht, die gegen Besenreiser helfen können:

Sklerosierungstherapie

Bei dieser Methode werden die Besenreiser mit einer feinen Nadel punktiert und ein Sklerosierungsmittel injiziert, entweder in flüssiger oder Schaumform. Letzteres ist besonders effektiv bei stark erweiterten Besenreisern. Das Mittel verursacht eine gezielte Entzündung, die dazu führt, dass die Gefäßwände miteinander verkleben. Das Blut wird umgeleitet, und das Venengewebe wird durch Bindegewebe ersetzt, wodurch die Äderchen nach und nach verschwinden. Vor der Sklerosierungstherapie sollte ein Allergietest durchgeführt werden, um mögliche Unverträglichkeiten auszuschließen.

Lasertherapie

Diese Methode wird bei kleineren Besenreisern bis zu einem Durchmesser von zwei Millimetern angewendet. Hierbei werden die Besenreiser durch Wärmeeinwirkung mittels Laser, Blitzlampe, Strom oder Hochfrequenz-Radiochirurgie verschlossen. Das Blut in den betroffenen Bereichen gerinnt und wird anschließend vom Körper abgebaut. Sobald die Gefäßwand zerfallen und verklebt ist, sind die Äderchen nicht mehr sichtbar.

Hausmittel

Hausmittel wie Apfelessig, Knoblauch, Zitronen- oder Latschenkiefernöl, Fichtenextrakt sowie Arnika- oder Ringerblumensalbe sollen die Durchblutung fördern und dadurch die Venenwände stärken. Wenn sie mehrmals täglich über mehrere Wochen auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, können sie möglicherweise den Blutfluss aus den Besenreisern unterstützen und dazu beitragen, dass die Äderchen etwas verblassen. Ähnliche Effekte werden auch Lachs, Avocado, Ginkgo-Biloba, Goji-Beeren, Knoblauch, Ingwer, Buchweizen- oder Steinkleetee zugeschrieben.

Cremes

Gegen Besenreiser gibt es auch zahlreiche Cremes, die pflegende Inhaltsstoffe enthalten und die lästigen Äderchen reduzieren sollen. Besonders Cremes mit Inhaltsstoffen der Rosskastanie oder dem Algen-Extrakt sollen für ein schönes Hautbild mit weniger Besenreisern sorgen.

Sport

Es ist wichtig, sich regelmäßig zu bewegen. Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen fördern durch die Muskelkontraktionen in den Beinen den Blutfluss zurück zum Herz. Außerdem sollte man auf sein Gewicht achten, da Übergewicht Besenreiser begünstigen kann. Extra Pfunde erschweren den Rücktransport des Blutes zum Herzen und belasten besonders die Beinvenen. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Fett und Zucker, aber viel unverarbeitetem Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und gelegentlich Fisch kann helfen, das Gewicht zu kontrollieren und Besenreiser zu reduzieren.

Sind Besenreiser gefährlich?

Es ist wichtig zu überprüfen, ob hinter den Besenreisern möglicherweise eine tiefer liegende Krampfaderbildung oder eine Venenkrankheit steckt, die von außen nicht sichtbar ist und die eigentliche Ursache des Problems darstellt. In diesem Fall wäre der Besenreiser nur die „Spitze des Eisbergs“. Eine schmerzlose Ultraschalluntersuchung bei einem Venenspezialisten (Phlebologen) kann hier schnell Klarheit schaffen und wird bei einer Besenreiser Bildung empfohlen. Solange es sich aber nur um Besenreiser und keine Krampfadern handelt und keine weiteren Beschwerden auftreten, gelten Besenreiser als ungefährlich.

Was passiert, wenn man Besenreiser nicht behandelt?

Im Allgemeinen verursachen Besenreiser keine Beschwerden. Sie treten selten großflächig auf, aber wenn dies doch der Fall ist, können leichte Druckschmerzen und ein Wärmegefühl auftreten. Für die meisten Menschen sind Besenreiser hauptsächlich ein kosmetisches Problem. In seltenen Fällen können sie jedoch mit Problemen an größeren Venen wie Krampfadern und Beinschmerzen einhergehen. Insgesamt sind Besenreiser in der Regel ungefährlich.

Im Vergleich zu Krampfadern gelten Besenreiser also als weitgehend unbedenklich und erfordern normalerweise keine Entfernung. Das bedeutet, wenn keine weiteren Beschwerden oder Krampfadern auftreten, ist es absolut nicht schlimm, wenn Besenreiser nicht behandelt werden. Wer sich jedoch für die sichtbaren bläulichen Äderchen schämt, kann sich bei einem Venenspezialisten oder einer Venenspezialistin über mögliche Behandlungsoptionen informieren.

Fazit

Besenreiser können durch verschiedene Ursachen begünstigt werden und treten meist genetisch bedingt, aufgrund einer Bindegewebsschwäche auf. Es gibt zahlreiche Methoden, wie man Besenreiser entfernen, reduzieren oder vorbeugen kann. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Besenreiser im Normalfall nicht entfernt werden müssen. Treten keine weiteren Beschwerden oder Krampfadern auf, muss man Besenreiser nicht unbedingt behandeln. Wenn die Besenreiser optisch allerdings so störend sind, dass man sich dafür schämt, Haut zu zeigen, kann man eine Behandlung in Erwägung ziehen.

Haben Sie Erfahrungen mit Besenreisern? Berichten Sie uns davon in den Kommentaren!

QUELLEN

  • Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA): Patientenratgeber Venen: Krampfadern 2012
  • Alguire PC, Scovell S: Overview and management oft lower extremity chronic venous disease. Up ToDate 2019

      Lina Mattern

      Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.