Durchblutungsstörung im Oberschenkel: Was sind die Symptome?

Redaktion, 28. MAI 2025

durchblutungsstörung oberschenkel

Durchblutungsstörungen an den Beinen entwickeln sich oft schleichend.

Durchblutungsstörungen gehören zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland und entwickeln sich meist schleichend. Besonders die Beine sind oft betroffen – viele Menschen spüren erst im Alltag, etwa beim Gehen oder Treppensteigen, dass etwas nicht stimmt. Krampfartige Schmerzen, Kältegefühl oder Taubheit können erste Anzeichen sein. Dahinter steckt häufig eine Folge von Gefäßverengungen durch Arterienverkalkung. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie typische Symptome erkennen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und was Sie selbst tun können, um Ihre Durchblutung und Gefäße gesund zu halten.

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Was ist eine Durchblutungsstörung?

Wenn beim Gehen krampfartige Schmerzen in Füßen oder Beinen auftreten, kann das auf eine Durchblutungsstörung hinweisen. Die Beschwerden zwingen Betroffene häufig dazu, regelmäßig stehen zu bleiben – ähnlich wie beim Bummeln vor Schaufenstern. Daher ist die Erkrankung umgangssprachlich auch als „Schaufensterkrankheit“ bekannt. Durchblutungsstörungen entstehen, wenn Arterien das Blut nicht mehr ungehindert transportieren können. Diese Verengungen entstehen durch Ablagerungen an den Gefäßwänden. Die Erkrankung wird medizinisch als periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) bezeichnet.

In frühen Stadien bleibt die PAVK oft lange unbemerkt. Erst bei körperlicher Belastung wie Gehen oder Treppensteigen treten erste Symptome auf – meist an einem Bein, seltener an beiden oder an den Armen. Die chronische Form wird durch Ablagerungen (Plaques) in den Gefäßwänden verursacht, die den Blutfluss zunehmend einschränken. Dies führt zunächst unter Belastung, später auch in Ruhe, zu Beschwerden. Neben der chronischen Form gibt es auch akute Durchblutungsstörungen. Diese treten auf, wenn ein Blutgefäß plötzlich durch ein Blutgerinnsel oder eine losgelöste Ablagerung verstopft wird.

Was sind die Ursachen einer Durchblutungsstörung im Oberschenkel?

Die häufigste Ursache für Durchblutungsstörungen in den Beinen ist die Arteriosklerose – eine Erkrankung der Blutgefäße, bei der sich Ablagerungen an den Innenwänden der Arterien bilden. Diese sogenannten Plaques bestehen aus Kalk, Blutfetten, Bindegewebe und Blutgerinnseln. Sie verengen die Gefäße zunehmend und behindern so den Blutfluss.

> Arteriosklerose kann sämtliche Arterien im Körper betreffen – nicht nur die in den Oberschenkeln. Sind die Gefäße verengt oder verhärtet, kann das Blut nicht mehr ungehindert in die Organe fließen. Die Folge ist eine unzureichende Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, was zu ernsthaften Erkrankungen führen kann. Auch wenn sich erste Beschwerden oft nur in den Beinen zeigen, handelt es sich bei der Arteriosklerose um eine systemische Erkrankung des gesamten Gefäßsystems. Verengungen der Beinarterien sind weit verbreitet. Etwa drei bis zehn Prozent der Bevölkerung sind betroffen – bei Menschen über 70 Jahren steigt die Häufigkeit sogar auf 15 bis 20 Prozent.

> Seltener wird die PAVK durch andere Ursachen ausgelöst, wie z. B. durch akute Gefäßverschlüsse (Embolien), entzündliche Gefäßerkrankungen, Gefäßverletzungen oder sogenannte Kompressionssyndrome. In diesen Fällen verengen oder verschließen sich die Arterien nicht durch Ablagerungen, sondern durch andere krankhafte Prozesse.

> Während sich chronische Durchblutungsstörungen langsam über Jahre durch zunehmende Ablagerungen entwickeln, entstehen akute Durchblutungsstörungen plötzlich – etwa wenn sich ein Plaque löst, in ein anderes Gefäß wandert und dort den Blutfluss abrupt unterbricht. Solche akuten Verschlüsse werden als Embolien oder Infarkte bezeichnet und stellen medizinische Notfälle dar, die sofort behandelt werden müssen.

Mit zunehmendem Alter steigt ebenfalls das Risiko, an einer PAVK zu erkranken. Darüber hinaus begünstigen folgende Faktoren die Entwicklung der Erkrankung:

- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Chronische Nierenerkrankungen
- Starkes Übergewicht (Adipositas)
- Bewegungsmangel

Auch eine familiäre Vorbelastung spielt eine Rolle: Wer enge Verwandte wie Eltern oder Geschwister mit PAVK hat, weist ein erhöhtes Erkrankungsrisiko auf.

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Sind Durchblutungsstörungen gefährlich?

Trotz medizinischer Behandlung können Durchblutungsstörungen ernsthafte gesundheitliche Folgen haben – je nachdem, welche Körperregion betroffen ist, zeigen sich unterschiedliche Krankheitsbilder. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) kann bereits in frühen Stadien – insbesondere bei älteren Menschen – zu Unsicherheiten beim Gehen und erhöhter Sturzgefahr führen. Denn bei Belastung fühlt sich das betroffene Bein mitunter wie gelähmt an. In fortgeschritteneren Stadien treten die Schmerzen auch in Ruhe auf, meist in den Füßen oder Waden.

  • Ein weiteres Problem ist die deutlich eingeschränkte Wundheilung. Selbst kleine Verletzungen können zu chronischen Wunden oder offenen Stellen führen, die sich entzünden und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis) ausweiten. Besonders tückisch: Durch eine verringerte Schmerzempfindung bleiben selbst Druckstellen, etwa durch kleine Steine im Schuh, oft unbemerkt. Aus diesem Grund ist das Tragen spezieller, druckentlastender Schuhe besonders wichtig. Angehörige können einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie regelmäßig die Füße und Unterschenkel der Betroffenen kontrollieren.

  • Besonders gefährlich sind plötzlich auftretende, vollständige Verschlüsse einer Arterie im Bein, etwa durch eine abgelöste Plaque. In solchen Fällen wird die Blutzufuhr abrupt unterbrochen – das ist ein medizinischer Notfall. Ohne sofortige Behandlung droht der Verlust des betroffenen Beins. Typische Warnzeichen sind plötzlich einsetzende, starke Schmerzen, Bewegungsunfähigkeit sowie Gefühllosigkeit im Bein.

  • Koronare Herzkrankheit (KHK): Diese Form der Durchblutungsstörung betrifft die Herzkranzgefäße und kann Brustschmerzen, Engegefühl oder Atemnot verursachen – häufig Vorboten eines Herzinfarkts. Die KHK erhöht das Risiko für einen Infarkt deutlich.

  • Carotisstenose (Verengung der Halsschlagader): Hier besteht eine erhöhte Gefahr eines Schlaganfalls. Löst sich eine Plaque aus der Halsschlagader, kann sie in die Blutgefäße des Gehirns wandern und dort einen Infarkt auslösen – je nach Ausmaß mit bleibenden Schäden.

  • Durchblutungsstörungen im Bauchraum: Je nach betroffener Arterie zeigen sich unterschiedliche Komplikationen. Verengungen der Nierenarterien führen häufig zu Bluthochdruck und einer Verschlechterung der Nierenfunktion. Ist der Darm betroffen, kann es zu akuten Durchblutungsstörungen kommen – mit starken Bauchschmerzen oder sogar lebensbedrohlichen Darmlähmungen.

Was sind die Symptome einer Durchblutungsstörung im Oberschenkel? 

Die Symptome einer Durchblutungsstörung hängen stark davon ab, welche Körperregion betroffen ist. Ein häufiges Leitsymptom vieler Formen ist ein plötzlich einschießender Schmerz – meist ausgelöst durch körperliche Belastung, wie Gehen oder Treppensteigen.

Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen

Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) treten Schmerzen meist in den Beinen auf, seltener in den Armen. Betroffene berichten oft von Kältegefühlen in der betroffenen Region sowie von Schwäche oder sogar kurzzeitigen Lähmungserscheinungen. Typisch ist das sogenannte „Schaufensterphänomen“: Die krampfartigen Schmerzen beim Gehen zwingen die Betroffenen immer wieder zum Anhalten – so, als würden sie beim Einkaufen in ein Schaufenster schauen.

Häufig kommt es auch zu Empfindungsstörungen an Füßen und Unterschenkeln, die sich bis zur Hüfte ausdehnen können. Druck- und Schmerzreize werden dabei nur noch vermindert oder gar nicht mehr wahrgenommen. Das steigert das Risiko für Verletzungen – oft ohne dass die Betroffenen es merken.

Besonderheiten bei Diabetes

Menschen mit Diabetes entwickeln Durchblutungsstörungen zunächst oft in den kleineren Gefäßen – vor allem in Zehen und Fingern. Erste Anzeichen sind Gefühlsstörungen, Kälteempfindungen und erst später Schmerzen.

Herz und Herzkranzgefäße

Ist die Durchblutung des Herzens eingeschränkt – etwa bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK) – treten Symptome wie Engegefühl in der Brust und Atemnot auf. Schmerzen können in Arm, Bauch oder Kiefer ausstrahlen und an einen Herzinfarkt erinnern.

Gehirn

Durchblutungsstörungen im Gehirn entstehen meist durch Verengungen der Halsschlagader (Carotisstenose). Symptome zeigen sich oft erst bei starker Einengung der Gefäße. Dann kann es zu Anzeichen kommen, die einem Schlaganfall ähneln: Sprachstörungen, einseitige Lähmungen, plötzliche Sehstörungen oder Schwindel. Diese Warnzeichen sind ernst zu nehmen und müssen sofort ärztlich abgeklärt werden.

Bauchorgane

Sind die Bauchgefäße betroffen, äußern sich Durchblutungsstörungen sehr unterschiedlich. Bei einer Minderdurchblutung der Darmarterien klagen Betroffene vor allem nach dem Essen über starke Bauchschmerzen. Verengte Nierenarterien können zu dauerhaftem Bluthochdruck und eingeschränkter Nierenfunktion führen.

Selbsttest auf Durchblutungsstörungen

Ein einfacher Test für Hände und Füße ist die sogenannte Rekapillarisierungszeit: Drücken Sie mit zwei Fingern einen Nagel (Finger oder Zeh) so, dass das Nagelbett weiß wird. Lassen Sie dann los. Kehrt die normale rosige Farbe erst nach mehr als zwei Sekunden zurück, kann das auf eine Durchblutungsstörung hinweisen. Dieser Test eignet sich jedoch nur bei stark ausgeprägten Störungen und ersetzt keinesfalls eine ärztliche Diagnose.

Was kann man gegen eine Durchblutungsstörung in den Beinen tun?

Ein gesunder Lebensstil ist ein wichtiger Schritt zur Vorbeugung von Durchblutungsstörungen. Wer auf das Rauchen verzichtet, sich ausgewogen und fettarm ernährt, ausreichend bewegt und Übergewicht vermeidet, senkt das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 und Fettstoffwechselstörungen – alles Faktoren, die Gefäßverengungen begünstigen. Auch wenn bereits Risikofaktoren bestehen, lassen sich das Fortschreiten der Erkrankung und mögliche Komplikationen durch eine gesunde Lebensweise deutlich verlangsamen.

Medizinische Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Durchblutungsstörungen hängt vom Ausmaß und Ort der Gefäßverengung ab. In vielen Fällen wird das betroffene Gefäß mit einem Ballonkatheter erweitert. Dabei wird ein dünner Draht in die verengte Arterie geschoben, über den ein kleiner Ballon an die Engstelle geführt und dort aufgeblasen wird. Um das Gefäß langfristig offen zu halten, wird häufig zusätzlich ein Stent eingesetzt. Bei stark verengten oder verschlossenen Gefäßen kann ein Bypass notwendig sein, um den Blutfluss an der Engstelle vorbeizuleiten.

Medikamentöse Therapie

Zusätzlich zur invasiven Behandlung ist eine medikamentöse Therapie eine Möglichkeit, um das Risiko für weitere Ablagerungen zu senken. Dazu gehören:

- Blutdrucksenker
- Blutverdünner (z. B. Acetylsalicylsäure/ASS 100)
- Cholesterinsenkende Medikamente

Lebensstiländerungen

In frühen Stadien der PAVK können Veränderungen im Alltag oft schon deutliche Verbesserungen bringen:

- Mehr Bewegung, z. B. regelmäßiges Gehtraining
- Gesunde, fettarme Ernährung
- Verzicht auf Nikotin – unterstützt durch Beratung, Kurse oder Nikotinersatzpräparate

Diese Maßnahmen bleiben auch in späteren Stadien wichtig, ergänzend zur ärztlichen Behandlung.

Weitere Maßnahmen – je nach Krankheitsstadium

Gehtraining (Stadium 1 & 2): Eine der wichtigsten Maßnahmen, um Schmerzen zu lindern und die Gehstrecke zu verlängern. Unterstützend können Medikamente eingesetzt werden, die die Durchblutung fördern.

Gefäßeingriffe (Stadium 3 & 4): Wenn die Beschwerden zunehmen oder Wunden entstehen, können Katheterbehandlungen oder gefäßchirurgische Eingriffe notwendig sein. Auch in Stadium 2 kann ein Eingriff sinnvoll sein, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen.

Wann muss man bei einer Durchblutungsstörung zum Arzt?

Bei ersten Anzeichen wie Schmerzen, Kältegefühl, Taubheit oder Schwächegefühl in Armen oder Beinen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Der Arzt wird Fragen zu Vorerkrankungen, familiärer Belastung, Lebensstil und Beschwerden stellen, um das Risiko besser einschätzen zu können. Für eine sichere Diagnose werden Ultraschalluntersuchungen und gegebenenfalls weitere bildgebende Verfahren eingesetzt.

Fazit

Auch wenn Durchblutungsstörungen der Beine schwerwiegende Folgen haben können, lassen sie sich durch frühzeitiges Erkennen und gezielte Behandlung gut kontrollieren. Ein gesunder Lebensstil spielt dabei eine zentrale Rolle – besonders das Rauchen einzustellen, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können viel bewirken. Ergänzend dazu stehen moderne medizinische Verfahren und wirksame Medikamente zur Verfügung.

QUELLEN

  • Aber A, Lumley E, Phillips P et al. Themes that Determine Quality of Life in Patients with Peripheral Arterial Disease: A Systematic Review. Patient 2018; 11(5): 489-502.
  • Aitken SJ, Choy OS, Monaro S. A Qualitative Study Exploring Patient Concerns and Values in Chronic Limb-Threatening Ischemia. J Surg Res 2019; 243: 289-300.
  • Deutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA). Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), Diagnostik, Therapie und Nachsorge (S3-Leitlinie, in Überarbeitung). AWFM-Registernr.: 065-003. 2015.
  • Deutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA). S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK). Pocket-Version. AWMF-Registernr.: 065-003. 2017.

      Lina Mattern

      Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.